Valbruna VAL4547 / 1.4547
Beim Werkstoff 1.4547 handelt es sich um einen austenitischen, nichtrostenden Edelstahl. Durch seinen hohen Molybdängehalt und der Zugabe von Stickstoff weist der Werkstoff gute mechanische Eigenschaften und sehr gute Beständigkeit gegen Loch-, Spalt- und Flächenkorrosion.
Der Werkstoff 1.4547 ist im lösungsgeglühten Zustand nicht magnetisch. Bei kaltgefertigten Stäben und Drähten kann es durch die Bildung von Verformungsmartensit zu einer geringen Magnetisierung kommen. Er ist nicht durch eine Wärmebehandlung härtbar. Eine Erhöhung der Festigkeit ist nur über eine kaltverfestigende Verformung erreichbar.
Der Werkstoff 1.4547 bietet sich für Anwendungen an, bei denen mit Chloriden verunreinigte verdünnte Schwefel- oder Phosphorsäure vorhanden sind. Auch in Meerwasser ist 1.4547 beständig.
Typische Anwendungsbereiche dieses Werkstoffs sind:
- Offshoretechnik und Schiffsbau
- Anlagen der chemischen Industrie
- Teile für Rauchgasentschwefelungsanlagen
- Teile für Bleichanlagen der Zellstoff-/Papierindustrie
- Meerwasserentsalzungsanlagen
- Wasseraufbereitungsanlagen
Lieferformen:
- Rund EN 10060 / EN 10278
- Flach EN 10058 / EN 10278
- Vierkant EN 10059 / EN 10278
- Sechskant EN 10278
- Winkel EN 10056
Stabstahl, Blankstahl, Draht, Walzdraht, Knüppel, Rohblöcke, Halbzeug
Gängige Spezifikationen (Stabmaterial)
DIN-Kurzbezeichnung: | X1 CrNiMoCuN 20-18-7 |
Werkstoffnummer: | 1.4547 |
EN: | 10088-3 / 10272 |
UNS: | UNS S 31254 |
Chemische Analyse
Chem. Element | EN 10088-1 |
| min. | max. |
C | 0 | 0,020 |
Si | 0 | 0,70 |
Mn | 0 | 1,00 |
P | 0 | 0,030 |
S | 0 | 0,010 |
Cr | 19,5 | 20,50 |
Mo | 6,00 | 7,00 |
Ni | 17,5 | 18,5 |
N | 0,18 | 0,25 |
Cu | 0,50 | 1,00 |
Fe | Rest | |
Physikalische Eigenschaften
mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert ( 10(-6)K(-1) )
20°C – 100°C | 16,0 |
20°C – 200°C | 16,0 |
20°C – 300°C | 16,5 |
20°C – 400°C | 17,0 |
Wärmeleitfähigkeit ( W/(Km) )
bei Raumtemperatur | 13 |
bei 100°C | 14 |
bei 200°C | 15 |
bei 300°C | 17 |
bei 400°C | 18 |
spezifischer elektrischer Widerstand ( Ohm x qmm / m )
bei Raumtemperatur | 0,85 |
bei 100°C | 0,90 |
bei 200°C | 0,95 |
bei 300°C | 1,03 |
bei 400°C | 1,10 |
spezifische Wärme ( J/kgK )
bei Raumtemperatur | 500 |
bei 100°C | 520 |
bei 200°C | 540 |
bei 300°C | 555 |
bei 400°C | 570 |
Elastizitätsmodul (Richtwert) (GPa)
bei Raumtemperatur | 200 |
bei 100°C | 195 |
bei 200°C | 185 |
bei 300°C | 178 |
bei 400°C | 170 |
Dichte (kg x m(-3))
Schmelzbereich
mechanische Eigenschaften bei Raumtemperatur
Angegebene Werte gelten für Stangen bis max. 160 mm (EN 10088-3)
Dehngrenze Rp0,2 (N/mm2): | min. 300 |
Dehngrenze Rp1,0 (N/mm2): | min. 340 |
Zugfestigkeit Rm (N/mm2): | min. 650 |
Bruchdehnung A5 (%): | min. 40 |
Härte HB: | max. 250 |
Kerbschlagarbeit (ISO-V) J: | min. 100 |
mechanische Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen
Festigkeitskennwert | Lieferzustand | Temperatur °C |
100 | 200 | 300 | 400 | 500 |
Rp0,2 | lösungs- geglüht | 230 | 190 | 170 | 160 | 148 |
Rp1,0 | 270 | 225 | 200 | 190 | 180 |
Wärmebehandlung
Schmelzbereich | 1325 °C – 1400 °C |
Lösungsglühen: | 1140°C – 1200 °C |
Warmformgebung: | 1200 °C – 950 °C |
Spannungsarmglühen: | 500 °C |
Abkühlung: | Luft |
Schweissen
Dank seines sehr niedrigen Kohlenstoffgehalts ist der Werkstoff 1.4547 ist mit allen gängigen Schweißverfahren schweißbar. Die Werkstücke sollten spannungsfrei, metallisch blank und schmutzfrei sein. Es sollte darauf geachtet werden mit möglichst geringer Wärmeeinbringung zu schweißen.
Spanende Bearbeitung
Der Werkstoff 1.4547 sollte möglichst im geglühten Zustand bearbeitet werden. Wegen seiner Neigung zur Kaltverfestigung sollte eine niedrige Schnittgeschwindigkeit gewählt werden. Die Schnitttiefe ist so zu wählen, daß eine vorherige Verfestigungszone unterschnitten werden kann. Wenn möglich ist das Schnittwerkzeug ständig im Eingriff zu halten.
Hinweis
Alle Angaben über die Beschaffenheit, und die Empfehlungen über die Verwendbarkeit des Werkstoff und seiner Lieferformen erfolgen nach sorgfältiger Recherche und nach bestem Wissen. Eine Gewähr kann jedoch nicht übernommen werden. Im Auftragsfalle bedürfen sie stets der besonderen schriftlichen Vereinbarung.