Valbruna AN 3 / Alloy DS / 1.4862
Valbruna AN 3-US / Alloy 330 / 1.4864
Bei den Werkstoffen 1.4862 und 1.4864 handelt es sich um Nickel-Eisen-Chrom-Mischkristalllegierungen mit Zusatz von ca. 2% Silizium. Sie zeichnen sich durch gute Oxidations- und Zunderbeständigkeit aus und bieten eine exzellente Beständigkeit gegen Aufkohlung, auch bei wechselnd reduzierender und oxidierender Atmosphäre. Gleichzeitig bieten diese Werkstoffe gute mechanische Eigenschaften und hohe Festigkeiten auch bei hohen Temperaturen.
Durch seinen höheren Chrom- und Siliziumgehalt ist der Werkstoff 1.4862 dem 1.4864 in der Korrosionsbeständigkeit deutlich überlegen. Dieses gilt auch für die Beständigkeit gegenüber Aufschwefelung.
Typische Anwendungsbereiche dieses Werkstoffs sind:
- Bauteile für Wärmebehandlungsöfen mit aufkohlender Atmosphäre
- Glühkästen und Körbe für Aufkohlungsanlagen
- Aufhänger, Haken und Transportketten für Glas-Emaille-Öfen. (widerstandfähig gegen
Abplatzungen der Oxide, welche die Emailleschicht schädigen könnten) - Spannvorrichtungen und Beschläge für Lötöfen
- Schutzrohre für Thermoelemente
- Transportbänder und Drahtgeflechte für Wärmebehandlungsanlagen
- Komponenten für die Handhabung von gespaltenem Amoniak (Schutzgasöfen)
Lieferformen:
- Rund EN 10060 / EN 10278
- Flach EN 10058 / EN 10278
- Vierkant EN 10059 / EN 10278
- Sechskant EN 10278
- Winkel EN 10056
Stabstahl, Blankstahl, Draht, Walzdraht, Knüppel, Rohblöcke, Halbzeug
Gängige Spezifikationen (Stabmaterial)
DIN-Kurzbezeichnung: | X12NiCrSi36-16 | X8NiCrSi38-18 |
Werkstoffnummer: | 1.4864 | 1.4862 |
SEW: | 470 | |
BS: | | 3076 NA 17 |
UNS: | N 08330 | |
Chemische Analyse
Chem. Element | 1.4864 | 1.4862 |
| min. | max. | min. | max. |
C | 0 | 0,15 | 0 | 0,10 |
Si | 1,00 | 2,00 | 1,50 | 2,50 |
Mn | 0 | 2,00 | 0,80 | 1,50 |
P | 0 | 0,030 | 0 | 0,030 |
S | 0 | 0,020 | 0 | 0,030 |
Cr | 15,0 | 17,0 | 17,0 | 19,0 |
Ni | 33,0 | 37,0 | 35,0 | 39,0 |
N | 0 | 0,11 | | |
Ti | | | 0 | 0,20 |
Cu | | | 0 | 0,50 |
Physikalische Eigenschaften
mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert ( 10(-6)K(-1) )
20°C – 100°C | 15,1 |
20°C – 200°C | 15,7 |
20°C – 300°C | 16,2 |
20°C – 500°C | 17,0 |
20°C – 800°C | 18,0 |
20°C – 1000°C | 18,6 |
Wärmeleitfähigkeit ( W/(Km) )
bei Raumtemperatur | 11,4 |
bei 100°C | 12,8 |
bei 500°C | 19,5 |
bei 1000°C | 27,0 |
spezifischer elektrischer Widerstand ( Ohm x qmm / m )
spezifische Wärme ( J/kgK )
bei Raumtemperatur | 472 |
bei 100°C | 501 |
bei 500°C | 582 |
bei 1000°C | 641 |
Elastizitätsmodul (Richtwert) (GPa)
bei Raumtemperatur | 194 |
bei 100°C | 189 |
bei 500°C | 163 |
bei 1000°C | 127 |
Dichte (kg x m(-3))
Schmelzbereich
mechanische Eigenschaften bei Raumtemperatur
Zugfestigkeit Rm (MPa) lösungsgeglüht: | 650 |
Streckgrenze Rp0,2 (MPa) lösungsgeglüht: | min. 285 |
Dehnung A5 (%) lösungsgeglüht: | min. 30 |
Brinellhärte (HB): | <= 210 |
mechanische Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen
1%-Zeitdehngrenze (N/mm2)
Zeit / Temperatur | 600 °C | 700 °C | 800 °C | 900 °C | 1000 °C |
1.000 h | 80 | 35 | 15 | 5 | (3) |
10.000 h | 40 | 14 | 4 | 1,5 | |
Zeitstandfestigkeit (N/mm2)
Zeit / Temperatur | 600 °C | 700 °C | 800 °C | 900 °C | 1000 °C |
10.000 h | 125 | 45 | 20 | 8 | (4) |
100.000 h | 75 | 25 | 7 | 3 | 1,5 |
Wärmebehandlung
Schmelzbereich | 1330°C – 1400 °C |
Lösungsglühen: | 1150 °C – 950 °C |
Warmformgebung: | 1200 °C – 900 °C |
Schweissen
Der Werkstoff 1.4862 läßt sich mit allen gängigen Verfahren wie WIG, MIG oder Lichtbogenhandschweißen gut schweißen. Die Halbzeuge sollten im spannungsfreien, metallisch blanken und schmutzfreien Zustand verarbeitet werden. Ein Vorwärmen und ein Wärmenachbehandlung sind in der Regel nicht erforderlich.
Spanende Bearbeitung
Der Werkstoff 1.4862 sollte möglichst im geglühten Zustand bearbeitet werden. Wegen seiner Neigung zur
Kaltverfestigung sollte eine niedrige Schnittgeschwindigkeit gewählt werden. Die Schnittteife ist so zu
wählen, daß eine vorherige Verfestigungszone unterschnitten werden kann. Wenn möglich ist das
Schnittwerkzeug ständig im Eingriff zu halten.
Hinweis
Alle Angaben über die Beschaffenheit, und die Empfehlungen über die Verwendbarkeit des Werkstoff und seiner Lieferformen erfolgen nach sorgfältiger Recherche und nach bestem Wissen. Eine Gewähr kann jedoch nicht übernommen werden. Im Auftragsfalle bedürfen sie stets der besonderen schriftlichen Vereinbarung.