Beim Werkstoff Alloy 825 handelt es sich um eine vollaustenitische, titanstabilisierte Nickel-Eisen-Chrom-Legierung mit Zusatz von Kupfer und Molybdän.
Der Alloy 825 zeigt sehr gute Beständigkeit gegenüber reduzierenden und oxidierenden Säuren. So ist der Werkstoff auch in heißen Säuren, wie reiner Phosphorsäure, oder in Mischsäuren, auch wenn diese beträchtliche Anteile an Schwefelsäure enthalten, beständig. Weiterhin kann der Werkstoff in Umgebungen eingesetzt werden, die Ammoniak, Alkalien, Seewasser oder Cloridlagen enthalten.
Durch seinen hohen Nickelgehalt von 38% besteht eine hohe Unempfindlichkeit gegen chloridinduzierte Spannungsrisskorrosion, bei der die gängigen NiCr-Stähle angegriffen werden können.
Im Bereich der Raumtemperaturen bis ca. 550°C zeigt Alloy 825 gute mechanische Eigenschaften und ist bis 425°C für den Einsatz in Druckbehältern zugelassen.
Typische Anwendungsbereiche dieses Werkstoffs sind:
- Chemische Verfahrentechnik
- Beizanlagen und –einrichtungen (Rührwerke, Filter, Pumpen)
- Anlagen für die Salzaufbereitung
- Offshoretechnik
Lieferformen:
- Rund EN 10060 / EN 10278
- Flach EN 10058 / EN 10278
- Vierkant EN 10059 / EN 10278
- Sechskant EN 10278
- Winkel EN 10056
Stabstahl, Blankstahl, Draht, Walzdraht, Knüppel, Rohblöcke, Halbzeug
Gängige Spezifikationen (Stabmaterial)
DIN-Kurzbezeichnung: | NiCr 21 Mo |
Werkstoffnummer: | 2.4858 |
DIN: | 17752 |
VdTÜV Werkst.Bl.: | 432/3 |
ASTM: | B 425 UNS N 08825 |
Chemische Analyse
Chem. Element | DIN 17752 | ASTM B 425 |
| min. | max. | min. | max. |
C | 0 | 0,025 | | 0 |
Si | 0 | 0,50 | | 0 |
Mn | 0 | 1,00 | | 0 |
P | 0 | 0,025 | | 0 |
S | 0 | 0,015 | | 0 |
Cr | 19,5 | 23,5 | | 0 |
Ni | 38,0 | 46,0 | | 0 |
Ti | 0,60 | 1,20 | | 0 |
Al | 0 | 0,20 | | 0 |
Co | 0 | 1,00 | | 0 |
Cu | 1,50 | 3,00 | | 0 |
Mo | 2,50 | 3,50 | | |
Physikalische Eigenschaften
mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert ( 10(-6)K(-1) )
20°C – 100°C | 14,1 |
20°C – 200°C | 14,9 |
20°C – 300°C | 15,2 |
20°C – 400°C | 15,6 |
20°C – 500°C | 15,8 |
20°C – 600°C | 16,0 |
20°C – 700°C | 16,7 |
20°C – 800°C | 17,2 |
20°C – 900°C | 17,6 |
20°C – 1000°C | 17,9 |
Wärmeleitfähigkeit ( W/(Km) )
bei Raumtemperatur | 10,8 |
bei 100°C | 12,4 |
bei 200°C | 14,1 |
bei 400°C | 16,9 |
bei 600°C | 19,6 |
bei 800°C | 23,2 |
bei 1000°C | 28,1 |
spezifischer elektrischer Widerstand ( Ohm x qmm / m )
bei Raumtemperatur | 1,12 |
bei 100°C | 1,14 |
bei 200°C | 1,18 |
bei 400°C | 1,24 |
bei 700°C | 1,27 |
bei 1000°C | 1,30 |
spezifische Wärme ( J/kgK )
bei Raumtemperatur | 440 |
bei 100°C | 462 |
bei 300°C | 514 |
bei 700°C | 615 |
bei 1000°C | 710 |
Elastizitätsmodul (Richtwert) (GPa)
bei Raumtemperatur | 195 |
bei 100°C | 190 |
bei 300°C | 179 |
bei 500°C | 168 |
bei 700°C | 154 |
bei 1000°C | 119 |
Dichte (kg x m(-3))
Schmelzbereich
mechanische Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen
Festigkeitskennwert | Lieferzustand | Temperatur °C |
100 | 200 | 300 | 400 | 450 |
Rp0,2 | weichgeglüht | 190 | 165 | 155 | 145 | 140 |
Wärmebehandlung
Weich- (Stabil-)glühen: | 920°C – 980°C |
Warmformgebung: | 1150°C - 900°C |
Abkühlung: | bewegte Luft, Wasser oder bewegtes Inertgas |
Schweissen
Der Werkstoff Alloy 825 läßt sich mit allen gängigen Verfahren wie WIG, MIG oder Lichtbogenhandschweißen gut
schweißen. Die Halbzeuge sollten im spannungsfreien, metallisch blanken und schmutzfreien Zustand verarbeitet werden. Ein Vorwärmen und ein Wärmenachbehandlung sind in der Regel nicht erforderlich. Beim Schweißen ist auf eine geringe Wärmeeinbringung zu achten.
Spanende Bearbeitung
Der Werkstoff Alloy 825 sollte möglichst im geglühten Zustand bearbeitet werden. Wegen seiner Neigung zur Kaltverfestigung sollte eine niedrige Schnittgeschwindigkeit gewählt werden. Die Schnitttiefe ist so zu wählen, daß eine vorherige Verfestigungszone unterschnitten werden kann. Wenn möglich ist das Schnittwerkzeug ständig im Eingriff zu halten.
Hinweis
Alle Angaben über die Beschaffenheit, und die Empfehlungen über die Verwendbarkeit des Werkstoff und seiner Lieferformen erfolgen nach sorgfältiger Recherche und nach bestem Wissen. Eine Gewähr kann jedoch nicht übernommen werden. Im Auftragsfalle bedürfen sie stets der besonderen schriftlichen Vereinbarung.